
Ein Plug-In (von engl. "to plug in" - anschließen, enstöpseln) ist ein Zusatzprogramm, das ein anderes Programm um gewisse Funktionalitäten erweitert. Im Zusammenhang mit Webbrowsern spricht man also von einem Plug-In, wenn gewisse Funktionen, die nicht im HTML-Standard vorgesehen sind, also von einem Browser nicht von vorneherein beherrscht werden, durch ein anderes Programm - nämlich das Plug-In - ergänzt werden.
Mithilfe dieser Erweiterungs-Software lassen sich in Webseiten besondere Dateiformate anzeigen, abspielen oder ausführen. Zum Beispiel lassen sich spezielle Grafikformate anzeigen oder Musik- und Video-Dateien abspielen.
Das Plug-In und der Webbrowser "vereinbaren" einen Standard für den Datenaustausch. Der Browser entnimmt die Daten einer Webseite, erkennt anhand des MIME-Type, welches Plug-In beroffen ist, übergibt die Daten an das Plug-In und dieses übernimmt die weitere Verarbeitung.
Natürlich muss das Plug-In vor der ersten Verwendung auf dem Client-Rechner installiert werden. Welche Plug-Ins in welchen Versionen installiert sind, kann man bei Netscape und Mozilla durch den Menüpunkt "Hilfe - Über Plugins" oder durch Eingabe von about:plugins in der Adresszeile überprüft werden.
Auch für den Internet Explorer gab es früher diese Art von Plug-Ins. Seit der Version 4 unterstützt der Internet Explorer jedoch keine (Netscape-)Plug-Ins mehr. Dafür wurde von Microsoft eine neue Technologie eingeführt: die ActiveX-Controls (Steuerelemente). Das sind kleine Programme, die sich in HTML-Seiten einbauen lassen und am Client-Rechner ausgeführt werden. Dazu müssen im Internet Explorer ActiveX-Elemente zugelassen sein. Die einzige Sicherheitsmaßnahme, die vorgesehen ist, besteht im Anzeigen eines Echtheits-Zertifikats des Anbieters. Dies sagt jedoch nichts darüber aus, welche Funktionen das gewünschte ActiveX-Steuerelement ausführt - das könnte auch ein Zugriff auf persönliche Daten oder das Installieren eines Virus sein!
Werden die Sicherheitseinstellungen beim Internet Explorer "hoch" gewählt, so werden auch keine ActiveX-Steuerelemente ausgeführt. Damit kann der Benutzer aber auch keine PDF-Dokumente o. ä. betrachten.
Wichtige Plug-Ins - der MIME-Type
Der MIME-Type (MIME = Multipurpose Internet Mail Extensions) ist ein Schema zur Angabe des Dateityp, das ursprünglich für Email-Attachments entwickelt wurde, aber im ganzen Internet Anwendung findet, so auch in diesem Fall. Ein MIME-Type besteht aus zwei Teilen: der Angabe eines Medientyps und der Angabe eines Subtyps, getrennt durch einen Schrägstrich - z. B. audio/mpeg oder video/quicktime. Die wichtigsten Medientypen für ein Plugin sind: image, audio, video und application.
Die bekanntesten Plug-Ins bzw. MIMI-Typen sind:
MIMI-Type | Beschreibung | Datei-Endung |
video/quicktime | Quicktime-Film | *.mov, *.qt |
audio/wav | WAVE-Audiodatei | *.wav |
audio/mid | MIDI-Audiodatei | *.mid |
video/mpeg | MPEG-Mediendatei | *.mpg, *.mpeg |
audio/mpeg | MPEG-Audiodatei | *.mpg, *.mpeg |
application/x-shockwave-flash | Macromedia Flash Film | *.swf |
application/postscript | Postscript-Dokument | .ps |
application/pdf | PDF-Dokument |